Hausaufgaben

Zehn Ratschläge für die Eltern

1. Zeigen Sie Ihrem Kind, daß Sie Hausaufgaben für wichtig halten.
    Ihr Interesse hilft dem Kind zu einer positiven Einstellung.
    Es wird Hausaufgaben nur ernst nehmen, wenn auch Sie es tun.

2. Wer geistig arbeitet muß sich konzentrieren.
    Darum braucht Ihr Kind am Nachmittag einen eigenen Arbeitsplatz und Ruhe.
    Es muß nicht ein eigenes Zimmer sein, aber ein stiller Platz, der für das
    Aufgabenmachen dem Kind gehört, sollte sich finden.
    Achten Sie darauf, daß Ihr Kind immer an diesem Platz arbeitet.

3. Anteil nehmen ist gut, aber ziehen sie zu Hause keinen neuen Schulbetrieb auf.
    Unterhalten Sie sich mit Ihrem Kind über das Gelernte. Freuen Sie sich über das,
    was es schon alles weiß. Lassen Sie sich von ihm die Aufgaben erklären.
    Wenn dem Knirps das gelingt, dann hat er den Stoff verstanden.

4. Hausaufgaben sind den Schülern gestellt, nicht den Eltern! Geben Sie darum nur
    Tips und ab und zu eine Hilfestellung. Aber lassen Sie ihr Kind die Aufgabe selbst
     lösen. Nehmen Sie ihm das Denken nicht ab, sonst verhindern Sie das
     eigenständige Arbeiten. Außerdem täuschen Sie den Lehrer darüber, was Ihr
     Kind wirklich kann.

5. Pausen geben Kraft für neue Runden. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Kind die
    Hausaufgaben nicht im Akkord erledigt. Es muß sich zwischendurch auch immer
    wieder kurz entspannen.
    Manche Kinder beginnen mit der Hausaufgabe sofort nach dem Mittagessen,
    andere erst am Nachmittag. Hier gibt es keine feste Regel. Aber helfen Sie Ihrem
    Kind, den richtigen Rhythmus zu finden und dann auch täglich einzuhalten.
    Keinesfalls dürfen die Hausaufgaben auf den Abend verschoben werden. Sonst
    kann das Hirn nicht mehr abschalten, und Schlafprobleme stellen sich ein.

6. Herumhacken auf dem Kind, Gleichgültigkeit oder das Motto “Du wirst schon
    sehen, wo du einmal landest!” wirken nur negativ. Auch Schimpfen und Ungeduld
    helfen wenig.
    Loben Sie Ihr Kind, wenn es eifrig bei der Sache ist, auch wenn es nicht alle  
    Lösungen gefunden hat.

7. Hausaufgaben werden leicht vergessen. Beugen Sie vor. Das beste Mittel ist das
    Aufgabenheft. Es erzieht zur Ordnung, erspart Schulärger und lästiges
    Herumfragen bei Klassenkameraden. 

8. Die Hausaufgaben sagen auch etwas über die Leistungen Ihres Kindes.
    Schauen Sie daher regelmäßig die Hefte durch. Die Korrekturbemerkungen des
    Lehrers sind auch für Sie aufschlußreich. Alle Lehrkräfte sind verpflichtet, die
    Heftführung zu überwachen und die Aufgaben regelmäßig zu korrigieren.

9. Mündliche Aufgaben sind genauso wichtig  wie schriftliche. Lassen Sie sich daher
    das auswendig Gelernte aufsagen. Da kann die Familie ruhig zuhören. Eine
    solche Generalprobe stärkt das Selbstbewußtsein Ihres Kindes für den Auftritt vor
    der Klasse.

10. Suchen Sie Kontakt mit dem Lehrer. Er hält wöchentlich eine Sprechstunde ab.
      Auch er kennt Ihr Kind, und zwar aus einer anderen Perspektive. Sein Rat wird
      Ihre Hilfe zu Hause noch wirksamer machen. Sprechen Sie mit ihm, wenn Sie
      glauben, daß Ihr Kind zu viel oder zu wenig aufbekommt.
      Verkündet der Sprößling freudestrahlend, daß er nichts “auf hat”, dann freuen
      Sie sich mit ihm. Aber wenn sich der Jubel häuft, sollten Sie vorsichtshalber
      beim Lehrer nachfragen.


Hier ein paar Tips für die Hausaufgabensituation mit einem ADS-Kind

1. Bitte beachten Sie die deutlich verkürzte Aufmerksamkeits- und Belastungszeit Ihres Kindes.

2. Viele Kinder können noch nicht alleine Hausaufgaben machen. Sie müssen es erst noch lernen. Manche brauchen länger Zeit als andere. Manche über die Grundschulzeit hinaus.
Bitte besprechen Sie mit Ihrem Kind die notwendigen Hilfestellungen zur Hausaufgabe. (s. Blatt Elterntraining zur HA).
Lassen Sie sich hier nicht von der Schule allzusehr beeinflussen.

3. Haben Sie den Mut der Lehrerin mitzuteilen, daß Ihr Kind z.B. an einem Nachmittag nicht den vollen Umfang der Hausaufgabe geschafft hat. Es würde deutlich weniger Hausaufgaben geben, wenn mehr Eltern den Mut dazu hätten.

4. Sorgen Sie für eine angemessene tägliche Hausaufgabenzeit (z.B. maximal 1 Stunde in der 2. Klasse),
unabhängig von der tatsächlichen Hausaufgabenmenge.

Dies bedeutet:

a) Nach einer Stunde wird die Hausaufgabe beendet u.U. obwohl noch nicht alles geschafft worden ist.

b) Hat das Kind weniger Hausaufgaben wird die verbleibende Zeit mit sinnvollen Übungen aufgefüllt. Nach genau einer Stunde aber auch hier beenden.

Hiermit vermeiden Sie das Ihr Kind Ihnen Hausaufgaben unterschlägt, da es sowieso 1 Stunde täglich arbeiten muß.

5. Ihr Kind braucht zu Hause eine Mutter/einen Vater und keine HilfslehrerIn.

Sorgen Sie für Zeiten in denen nicht über Schule/Hausaufgaben/Lehrer usw. gesprochen wird.

6. Streiten Sie sich mit Ihrem Kind nicht über die Form oder den Inhalt der Hausaufgabe. Sie waren in der Regel nicht mit in der Schule dabei.

7. Akzeptieren Sie die Leistungsschwankungen Ihres Kindes.

8. Legen Sie nicht den gleichen Maßstab an die Schrift Ihres Kindes an wie alle anderen.

9. Versuchen Sie zu Hause  ein Belohnungssystem für Anstrengungsbereitschaft  einzuführen, unabhängig vom tatsächlichen Ergebnis.

10. Zeigen sie Realitätskontrolle, indem Sie die Schwächen des Kindes nicht dauernd bloßstellen, sondern geduldig Hilfestellung zur Entwicklung geben.